Großer Stromausfall im Süden Lübecks
Berkenthin.
Durch einen technischen Defekt im Umspannwerk Berkenthin hat es gestern früh zwischen 5.15 und 7.10 Uhr einen großflächigen Stromausfall zwischen dem Süden Lübecks und Ratzeburg gegeben. Die Polizei meldete keine Zwischenfälle – abgesehen von vielen Fehlalarmen durch Einbruchmeldeanlagen. Lokales
Quellenangabe: Lauenburg vom 31.12.2022, Seite 1
Stromausfall durch Trafo-Fehler
30 000 Menschen am Freitagmorgen im Norden des Kreises ohne Strom
Ratzeburg.
Ein großflächiger Stromausfall hat am Freitagmorgen weite Teile des nördlichen Kreisgebietes Herzogtum Lauenburg bis an den südlichen Stadtrand von Lübeck betroffen. Auf einer Plattform für Störungsmeldungen gab es viele Einträge. Stark betroffen war demnach der Bereich Ratzeburg. Auch in den sozialen Netzwerken beklagten zahlreiche Menschen den Stromausfall, der etwa von 5.45 bis 7.15 Uhr dauerte.
Techniker des zuständigen Versorgers Travenetz gingen der Ursache sofort auf den Grund. Allerdings gab es weder auf der Internetseite des Unternehmens unter „Aktuelles“ Informationen zum Sachverhalt, noch war eine hilfreiche telefonische Erreichbarkeit gewährleistet. In den Meldeportalen hieß es, „Techniker sind verständigt.“
Auf Anfrage der LN erklärte Lars Hertrampf, Pressesprecher von Travenetz, die Ursache sei ein Transformatorfehler im Umspannwerk Berkenthin gewesen. Dort habe ein „Stufenschalter“, der für eine gleichmäßige Spannung sorgt, nicht einwandfrei funktioniert. „Das Problem konnte behoben werden, indem auf einen redundanten Trafo umgeschaltet wurde“, sagte er. Nun laufe die Fehleranalyse.
Bitte nicht den
Notruf wählen!
Die Polizei meldete am Morgen keine Zwischenfälle. „Der Stromausfall heute Morgen im Großraum Ratzeburg, Groß Grönau und Krummesse hat aus polizeilicher Sicht zu keinen nennenswerten Einsatzanlässen geführt“, sagte Polizeisprecherin Sandra Kilian. Aufgrund des Stromausfalls lösten allerdings zahlreiche Einbruchmeldeanlagen aus. Hierbei handelte es sich allerdings ausschließlich um Fehlalarme. „Bei den Polizeidienststellen und über Notruf gingen zahlreiche Anrufe ein, um den Stromausfall mitzuteilen oder um den aktuellen Sachstand zu erfragen“, sagte Sandra Kilian. Die Polizei bittet eindringlich, solche Anfragen künftig zu unterlassen, da so Kapazitäten gebunden werden, die für die Annahme von echten Notrufen benötigt würden.
Der Ausfall der Stromversorgung kam unterdessen zu einem „passenden“ Zeitpunkt. In zwei Wochen will die Ratzeburger Kreisverwaltung mit Katastrophenschutzeinheiten den Einsatz bei einem großflächigen Stromausfall, dem sogenannten „Blackout“, üben. Schon seit Monaten werden in der Katastrophenschutzbehörde des Kreises entsprechende Szenarien durchgespielt. tja
Quellenangabe: Lauenburg vom 31.12.2022, Seite 9